Immer mehr Väter nehmen sich in den letzten Jahren Zeit für eine Woche "Sport total" mit ihren Kindern. Der traditionelle BBW-Frei- zeitlehrgang "Basketball in der Familie", auch "MuKi-Lehrgang" genannt, müsste längst MuVaKi-Lehrgang heißen. Von elf Erwach- senen, die vom 4. bis 8. Dezember 2000 mit insgesamt 13 Kindern im Alter zwischen drei und elf Jahren in Tailfingen an der Maßnahme teilnahmen, waren fünf Männer. Allerdings war in diesem Jahr die Teilnehmerliste kürzer als sonst. Es hatte sich wohl nicht genügend herumgesprochen, dass einige der Stammbesucher inzwischen das Grundschulalter überschritten und Platz für neuen Basketball-Nachwuchs gemacht haben.
Da diesmal vorwiegend Vorschulkinder in die Landessportschule kamen, waren Eltern und Übungsleiterinnen gefordert, deren Bewegungsdrang in geordnete Bahnen zu lenken. "Fit wie ein Turnschuh" zeigten sich die Kleinen bei einer Reihe von Übungen des Deutschen Turnerbundes, für die je nach Altersstufe verschiedene Aufgaben zu erfüllen waren. Für die Teilnahme gab es am Ende eine Urkunde, ebenso wie für den Erwerb des Spielab- zeichens des Deutschen Basketballbundes. Angeleitet von den Betreuerinnen Christa Sturm aus Heidenheim und Dagmar Brozio aus Heidelberg, versuchten sich die Sprösslinge mit und ohne Hilfe ihrer Eltern nicht nur beim Turnen und Basketballspielen umgewan- delt wurde, sondern auch im Schwimmbad, an der Kletterwand und auf dem Trampolin. Sie bastelten und studierten eine Zirkus- Überraschung für den Abschlussabend ein.
Auch den Tailfinger Nikolaus samt Knecht Rupprecht konnte BBW-Vizepräsident VII Oswald Brozio, der zum dritten Mal die Gesamtleitung des Lehrgangs übernom- men hatte, wieder zu einem Besuch bei der zusammengewürfelten MuVaKi-Truppe bewegen. Diesmal bekam der gute Mann nicht einmal kalte Füße, da er die braven Kinder im Hörsaal der Landessportschule statt im Freien besuchen durfte. Sehr zur Enttäuschung derjenigen, die das Sport- schulgelände jedes Jahr in meterhohem Schnee vorgefunden hatten, fiel die ganze Woche nicht eine Schneeflocke vom Himmel.
Wegen der geringen Teilnehmerzahl und dem großen Altersunterschied - die Gruppe der Sieben- bis Neunjährigen war gar nicht vertreten - konnte das alljährliche Mini- Basketball-Turnier nicht stattfinden. An Stelle dessen besuchten die Kleinen eine "Ballschule" und lernten dort ein paar Grundbegriffe des Basketballspiels kennen. Neben Dribbeln, Passen, Laufen und Werfen stand auch ein kleines Match auf dem Programm. Die Körbe hingen natürlich viel zu hoch und wurden durch umgedrehte Kästen ersetzt. Die Eltern und Betreuer staunten nicht schlecht über Ehrgeiz und Ballgefühl der "Kastenballer". Und die Kleinen waren stolz wie Oskar, wenn sie den Ball im Kasten versenkt hatten.
Andrea Heidinger
