15 Jahre Paladion aus Sicht der Turner

Oktober 2016 in Böblingen

Seit 15 Jahren gibt es nun schon das Paladion und wir feiern mit.

Weiche Landung

Für uns, die Turnabteilung des SV Böblingen heißt das 15 Jahre Nutzung derBewegungslandschaft. Wie schnell die Zeit vergeht . Ich, Verena Bündgens, damals aktive Ligaturnerin, kann mich noch gut an die ersten Trainingseinheiten in der Bewegungslandschaft erinnern. Es war ein unglaublicher Fortschritt, zu den Vereinen zu gehören, die eine Halle mit feststehenden Geräten nutzen konnten.

Den Luxus nicht auf- und abbauen zu müssen genossen damals nur die Leistungszentren, in denen der Kader trainierte. Die Frage, welche unserer Gruppen von der Bewegungslandschaft am meisten profitieren würde, war schnell beantwortet, nämlich wir, die Ligaturnerinnen des SV Böblingen. Denn die Bewegungslandschaft mit sogenannter Schnitzelgrube erlaubte es uns, schwierige Elemente bzw. Bewegungsabläufe einzuprägen, bis wir eine gewisse Sicherheit hatten, um sie auch in der Wettkampfhalle umzusetzen.

Die Grube

Die Grube ermöglichte uns viele Wiederholungen, mehr Orientierung im Raum und eine weiche Landung. Während damals zum Beispiel nur ein paar wenige Ligaturnerinnen überhaupt den Tsukahara am Sprung (Radwende mit anschließendem Rückwärtssalto über den Sprungtisch) im Wettkampf zeigten, gilt dies heute als Selbstverständlichkeit. Wir Böblinger konnten nur mithalten, da wir entsprechende Trainingsmöglichkeiten hatten.

Dabei war zunächst keine Anschaffung einer Sprunganlage vorgesehen, und auch sonst war die Turnabteilung leider nicht ernsthaft in die Planung der Bewegungslandschaft eingebunden. So kommt es, dass wir noch immer nicht wöchentlich besagten Sprung trainieren können, da die Kleinsporthalle, aus der wir unseren Anlauf nehmen müssen, anderweitig belegt ist.

Heute 15 Jahre später, gehe ich nach wie vor dreimal wöchentlich in die Turnhalle, mittlerweile jedoch als Trainerin. Aus dieser Position heraus kann ich sagen, dass wir trotz mancher Mängel sehr froh sind, die Bewegungslandschaft regelmäßig nutzen zu können. Ganz besonders freue ich mich aber über das häufige Verständnis der parallel in der Kleinsporthalle trainierenden Abteilungen, wenn wir wieder einmal um etwas mehr Zeit bitten.

Im Namen des gesamten Trainerstabes der Turnabteilung freue ich mich auf viele weitere und vor allem verletzungsfreie Jahre in der Bewegungslandschaft.

Als Fan bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro

Olympia, August 2016 in Rio de Janeiro

Sarah Nolle hautnah dabei – ein Erfahrungsbericht

Zusammen mit meiner Freundin Hannah bereiste ich, Sarah Nolle (s. Foto), für drei Monate Kolumbien und Brasilien. Rio de Janeiro war einer unserer letzten Stops. Die Olympischen Spiele waren zwar nicht der Hauptgrund unserer Reise, als Sportstudentin und Stammturnerin der WKG Gäu-Schönbuch aber eine unglaubliche Erfahrung. Live und hautnah erleben durften wir das Public Viewing der Eröffnungsveranstaltung, die letzte Subvision der Team Qualifikation Frauen im Turnen in der Rio Olympic Arena, Kanusport in der beeindruckenden Anlage des Whitewater Stadium, Beachvolleyball direkt an der Copacabana mit den Deutschen Borger und Büthe und das eine oder andere Handball- oder Basketballspiel der Frauen.

Spitzen Stimmung, hochkarätiger Sport und unglaublich schöne Kulissen boten sich uns. Obwohl die Volunteers kaum Englisch sprachen, es nicht genügend Wechselgeld auf dem Olympiagelände gab und manche Zuschauerränge nur mäßig gefüllt waren, war Rio für mich ein einmaliges Erlebnis und ein schöner Abschluss einer sehr vielfältigen Reise. Der Besuch des Olympischen Turnwettkampfes war natürlich ein ganz persönliches Highlight. Mit viel Motivation im Gepäck geht es nach drei Monaten Pause wieder an die Geräte, um bei den anstehenden Wettkämpfen der Regionalliga Süd im Herbst selbst wieder eine gute Figur abzugeben.

Eine Woche turnen pur

Juli 2016

Damaris im Turncamp

Langeweile in den Sommerferien? Das kennt eine Turnerin nicht. Wem die 6 Wochen Pause zu lange ist, der besucht das Turn-Camp, dass der Schwäbischen Turnerbund organisiert.

Dieses Jahr nahm auch Damaris Ulmer, eine Ligaturnerin der SVB-Turnabteilung, teil. Sie und 40 andere Kinder wurden mit viel Spaß und Spiel an die neuen Elemente herangeführt. Aber bevor das alles passierte, teilten die ingesamt 6 Trainer, die große Truppe in kleinere Gruppen ein, sodass sie vom Leistungsstand und vom Alter her gut miteinander harmonierten. Jetzt darf man sich das Ganze wie in einem Trainingslager vorstellen. Ganz viel Training, aber für unsere routinierte Turnerin war das kein Problem. Natürlich hat Damaris auch neue Elemente gelernt, wie zum Beispiel Riesenfelge am Reck oder Menikelli auf dem Balken. Ein weiteres Highlight war für sie, dass Helge Librich, ein Bundesligaturner, eine ihrer Trainingseinheiten geleitet hat. Das hat nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern war auch sehr informativ. Am Ende der Woche gab es dann noch von jeder Trainingsgruppe eine kleine Show und danach eine große Party.

Freudestrahlend und überglücklich kam Damaris nach den Ferien wieder in die Halle und zeigte, uns Trainern, gleich das neu Erlernte.

Miguel in Böblingen

Juli 2016 in Böblingen

Miguel trainiert Kinder in Aethiopien

Miguel Angel Bruna Guerra war Turner der spanischen Nationalmannschaft. Nach seiner aktiven Karriere wurde Trainer und arbeitet mit den verschiedensten Teams. Über Umwege hat es ihn diesen Sommer nach Böblingen verschlagen, wo er bei allen Liagmannschaften als Trainer ausgeholfen hat und mit seinen Erfahrungen allen unseren Turnern und Turnerinnen neue Impulse geben konnte.

Hier der Erfahrungsbericht in Miquels eigenen Worten: “Seit einigen Jahren arbeite ich als Trainer mit verschiedenen Clubs weltweit zusammen. Meine Stationen waren Madrid, die Kanarischen Inseln, Irland, England, Pennsylvania (USA) und diesen Sommer Böblingen und Äthiopien.

Meine Zeit in Deutschland war eine sehr bereichernde Erfahrung. Mich hat sowohl die Leistungsbereitschaft als auch das technische Niveau der Turner überrascht, das sie trotz eingeschränkter Mittel, weniger Trainingsstunden und eines fehlenden festen Trainingsstandortes erreichen. Aber insbesondere hat mich die gute Arbeit und das Engagement der Trainer beeindruckt. Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich auch in Zukunft mit diesem Verein, der sich so sehr für das Gerätturnen engagiert, zusammenarbeiten und meinen Teil beitragen könnte.

Ich möchte dem Verein und insbesondere Angelika herzlich dafür danken, dass ich die Möglichkeit hatte während der ersten Juliwochen als Trainer tätig zu sein und meine Erfahrungen weitergeben zu können.”

US-Amerikanerin zu Besuch bei der SVB-Turnabteilung

Mai 2016 in Böblingen

Turnen verbindet:

Schon zum zweiten Mal in Folge war Mckeyla mit ihrer Familie für einige Wochen zu Gast in Böblingen und damit auch zu Gast bei uns im Training. Mckeyla ist ein US-amerikanisches Mädchen, das in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne turnt. Somit wollte sie auch im Urlaub nicht auf Bewegung verzichten und suchte den Weg zu uns SVBlern in die Turnhalle. Schnell kamen sich die Mädchen näher und profitierten voneinander. Vor allem Sofia Parlapanis, eine unserer Nachwuchshoffnungen, freute sich über die fast Gleichaltrige im Training. Immer wieder forderten sie sich gegenseitig heraus.

Am Schwebebalken festigte Mckeyla eine schwierige Verbindung bestehend aus Bogengang und Flick-Flack, Sofia turnte ihren Flick-Flack auf den zehn Zentimetern plötzlich ganz ohne Trainerhilfe. Beide stellten ihren Fortschritt wenige Tage später beim anstehenden Testwettkampf unter Beweis. Mckeyla, die kurzentschlossen teilnahm, belegte prompt Platz zwei, Sofia landete auf dem dritten Platz. Schnell wurde ein zusätzlicher Pokal organisiert, den Mckeyla als Andenken mit in die USA nehmen durfte. Die anderen Turnerinnen mit Treppchenplatzierungen erhielten wie bei den internen Testwettkämpfen üblich ihre Wanderpokale überreicht. Im letzten gemeinsamen Training verabschiedete sich Mckeyla mit ganz viel Kuchen und versicherte, beim nächsten Besuch in Böblingen wieder vorbeizuschauen.