Meisterschaft nach Maß und Überraschungsaufstieg

Ligafinale STB, 26. April 2016 in Ingelfingen

Kreiszeitung Böblinger Bote vom 26.04.2016 – WTG Heckengäu beim Ligafinale Erster, SV Böblingen wird Bezirksligist:

Beim Ligafinale des Schwäbischen Turnerbundes in Ingelfingen feierten mit der WTG Heckengäu und der SV Böblingen gleich zwei Turnmannschaften aus dem Kreis Böblingen den Aufstieg.

Die WTG Heckengäu trat nochmals gegen alle Kontrahenten aus der Landesliga an. Mit dem zweiten Platz hinter Heilbronn und den starken Leistungen aus der Vorrunde – die WTG hatte dort ohne Punktverlust alle besiegt – sprang am Ende die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga heraus. Die SV Böblingen freute sich derweil überraschend über den Aufstieg in die Bezirksliga.

WTG Heckengäu: Die Heckengäuer eröffneten am Boden und erturnten 53,5 Punkte. Lovis Spiess erhielt dabei als Riegenbester 14,2 Punkte für seinen äußerst sauberen Vortrag, Luc Scharr kam auf 13,4. Am Pauschenpferd musste die WTG einen Rückschlag hinnehmen, der das junge Team zunächst aus den vorderen Rängen verdrängte. Der 18-jährige Allrounder Lukas Unger stürzte und bekam nur 7,35 Punkte. Ralph Eichhorn (10,3 Punkte) und der wieder genesene Manu Tschur mit einer starken Kür (12,05 Punkte) sorgten für ein wenig Besserung. Auch an den Ringen gelang es den Heckengäuern nicht, viele Punkte gutzumachen. Trotz schöner Übungen von Tobias Weckerle (11,7 Punkte) und Simon Eitel (11,5 Punkte) zogen die anderen Teams vorbei. Daran änderte auch der saubere Tsukahara von Luis Weiß am Sprung nichts, für den es 12,55 Zähler gab.

Die Wende brachte der Barren. Am vorletzten Gerät drehte die junge Riege richtig auf. Punktgleich mit jeweils 13,2 Zählern überzeugten Andreas Tasis und Lovis Spiess. 51,7 Punkte in der Addition waren das Rekordergebnis am Barren. Diesen Schwung nahm die WTG mit ans Königsgerät, das Reck. In gewohnter Manier holte sich die Gemeinschaftsriege die zuvor verschenkten Punkte zurück. Mit jeder Übung wuchs das Selbstbewusstsein der Truppe um die Trainer Wayne Jaeschky, Eckart Schauerhammer, Yannick Weislogel und Marcus Scheu. Reckspezialist Christian Marques kam auf 12,35 Punkte, zwei Zehntel mehr erturnte Lukas Unger. Und mit 12,65 Punkten setzte Lovis Spiess nochmals ein Ausrufezeichen.

Für den zweiten Platz an diesem Tag bekam die WTG fünf Punkte. Mit den zwölf Zählern aus der Vorrunde ergab sich für die WTG ein uneinholbarer Vorsprung von 17 Zählern – die Meisterschaft war perfekt. Und der Aufstieg damit ebenfalls. Bester Sechskämpfer des Tages wurde Lovis Spiess mit 73,6 Punkten.

Turnmannschaft der SV Böblingen

SV Böblingen: Elf Teams kämpften um drei Plätze in der Bezirksliga. Dabei standen die Zeichen unmittelbar vor dem Ligafinale nicht gut. Ohne Nik Gallmeister (Knie) und Louis Mayer (Fuß) musste das Team kurzfristig auf sieben Positionen verändert werden. Dadurch kam so mancher Turner recht unverhofft an manchen Geräten zum Einsatz. Nach dem Barren rangierten die Böblinger nur auf Platz sechs. Am Reck musste Philipp Lutz für seine bis auf den Abgang ordentliche Übung unverständlich hohe Abzüge hinnehmen. So rutschte die SVB sogar auf Rang acht ab. Spätestens jetzt glaubte keiner mehr an den Aufstieg. Nun musste der Boden Besserung bringen. Mit 48,30 Punkten erturnte die SVB die zweitbeste Wertung an diesem Gerät und schaffte somit den Sprung auf Rang drei. Herausragend war Olivier Deuster, der die höchste Wertung im eigenen Team erreichte, obwohl er am Boden nur als Ersatz eingesprungen war. Sogar am Zittergerät Pauschenpferd behielten die Böblinger ihre Nerven. Mit einer soliden Leistung von Philipp Stärk und Ben Feucht wurde der Grundstein für Philipp Lutz gelegt, der eine riskante Übung präsentierte und die zweitbeste Wertung der Bezirksliga-Relegation erhielt. Vor den letzten zwei Geräten stand Rang fünf zu Buche.

Patzer der Konkurrenz macht den dritten Platz möglich

Den behielt Böblingen auch nach den Ringen, kam sogar bis auf einen einzigen Punkt an den MTV Stuttgart heran. Platz drei war damit wieder möglich. Dank des Patzers an den Ringen von Bolheim, das dadurch von Platz zwei auf vier abrutschte, kam die SVB tatsächlich noch auf den dritten Platz und durfte sich über den Aufstieg in die Bezirksliga freuen.

Meisterschaft nach Maß und Überraschungsaufstieg

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