Final Four um den BBW/Spalding Pokal

Von: Franz Arbinger

Spannende Spiele in der Hermann-Raiser-Halle - Böblinger Frauen überraschend im Finale - SVB-Männer scheitern knapp

In einem guten und temporeichen Finale sicherte sich bei den Frauen die BSG Basket Ludwigsburg am Sonntag den baden-württembergischen Basketball-Pokal mit einem 90:70 gegen die gastgebende SV Böblingen. Ausschlaggebend war vor allem die Ludwigsburger Stärke von der 3-Punkte-Linie.
Zuvor konnten sich die Böblinger Lady-Panthers überraschend mit 76:67 gegen den USC Heidelberg durchsetzen, der ebenso wie die Heimmannschaft unter erheblichen personellen Absagen zu leiden hatte. Nur zu fünft angereist, zeigten sie aber dennoch eine engagierte Leistung und war im Schlussviertel drauf und dran, der Heimmannschaft den Finaleinzug noch zu verwehren. Böblingen nutzte von vorneherein die Tatsache aus, dass die Gäste ohne Centerspielerin aufliefen und versuchte viel über die eigenen Center zu spielen. So hatten am Anfang vor allem Kasia Schindler und Allyson Taylor wesentlichen Anteil daran, dass die Lady-Panthers schnell mit 16:7 in Führung gingen. Heidelberg versuchte, die Böblinger Größenvorteile durch eine sehr enge aber variable Zonenverteidigung auszugleichen, doch dies nutzten Isabel Roquette und Melanie Pfeffer mit Treffern von der Dreierlinie. Auf der Gegenseite war es vor allem die schnelle Flügelspielerin Palenickova, die ihr Team im Spiel hielt. Bis zur Halbzeit dominierte Böblingen unter den Brettern und konnte das Ergebnis auch dank erfolgreicher Fastbreaks der schnellen Mara Eberwein auf 46:30 ausbauen. Eine unkonzentrierte Phase nach dem Seitenwechsel sorgte dann dafür, dass sich Trainer Franz Arbinger nicht den Rest des Spieles zurücklehnen konnte. Vielmehr musste er einen 8:0-Lauf der Gäste mit einer Auszeit unterbrechen und seine Spielerinnen wieder neu einstellen. Fortan konnte der Vorsprung bei ca. zehn Punkten gehalten werden, aggressive Drives der Heidelbergerinnen beantwortete man mit Punkten von Taylor und Schindler am Brett oder Dreiern durch Roquette und Eberwein. Die Gäste witterten aber ihre Chance und ließen nicht locker. Mit zwei Dreiern kamen sie zu Beginn des Schlussviertels gefährlich nahe auf 61:55 heran, doch letztlich sorgte die Böblinger Rebound-Hoheit dafür, dass sich die Lady-Panthers bis zweieinhalb Minuten vor dem Ende wieder auf 75:60 absetzen konnten und den zweiten Finaleinzug nach 2016 sicherstellten.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Ludwigsburg mit überragender Dreierquote überraschend mit 76:64 gegen den Favoriten MTV Stuttgart durch. Somit kam es zum Finale der Außenseiter, in dem zunächst Ludwigsburg dominierte. Mit intensiver Verteidigung setzten sie Böblingen bereits im Spielaufbau unter Druck und führten nach acht Minuten bereits mit 24:11. Schindler und Roquette sorgten dann dafür, dass der Abstand nicht zu groß wurde und beim 20:27 zur Viertelpause noch im Rahmen blieb. Die Lady-Panthers bekamen für das Finale glücklicherweise auch noch personelle Verstärkung in Person von Carolyn Poetsch, die die in diesem Spiel stark aufspielende Allyson Taylor (Topscorer mit 22 Punkten) und Kasia Schindler auf der Centerposition entlasten konnte. So versuchte Böblingen auch immer wieder die Center einzusetzen, was zu einigen schönen und erfolgreichen Kombinationen führte. Beim Halbzeitstand von 31:42 war noch alles möglich. Die Lady-Panthers kämpften angeführt von Olivia Fleck vorbildlich in der Verteidigung und schafften es phasenweise sehr gut, die Ludwigsburger Dreierschützen nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Mitte des dritten Viertels gelang Böblingen dann ein 9-Punkte-Lauf, in dem auch Youngster Malaika Mbangsama ihre ersten Punkte für die erste Frauenmannschaft beisteuern konnte, und man war plötzlich auf 48:52 dran. Doch die Ludwigsburgerinnen konterten ihrerseits mit zehn Punkten in Folge und waren bis zum Ende des Abschnittes wieder auf 53:65 enteilt. Die Entscheidung fiel schließlich im letzten Viertel von der Dreierlinie, als die Böblinger Defensive aufgrund des Kräfteverschleißes nicht mehr schnell genug zu den Ludwigsburger Werferinnen herausrücken konnte, was vor allem Nadia Stöckle (insgesamt sieben Dreier)  bestrafte und den Ludwigsburger 90:70-Erfolg besiegelte. Trotz dieser Niederlage konnte man mit der Leistung des gesamten Teams sehr zufrieden sein und so bildete das Pokalwochenende einen positiven Saisonabschluss für die Lady-Panthers.

Für die SV Böblingen spielten (Halbfinale / Finale):
M. Pfeffer (5 Punkte, 1 Dreier / 4 Punkte), I. Roquette (17, 5 Dreier / 7, 2 Dreier), M. Mbangsama (0 / 2), C. Poetsch (- / 2), M. Eberwein (17, 2 Dreier / 7, 1 Dreier), O. Fleck (9 / 10), A. Taylor (13 / 22), K. Schindler (17 / 16).

Ergebnisse:
Frauen, Halbfinale:
BSG Basket Ludwigsburg - MTV Stuttgart  76:64 (39:24)
SV Böblingen – USC Heidelberg 76:67 (46:30);
Finale:
SV Böblingen – BSG Basket Ludwigsburg 70:90 (31:42)


Bei den Männern sahen die Zuschauer zwei kampfbetonte und spannende Halbfinal-Partien. Die Böblinger Panther hatten es mit der TG Sandhausen zu tun, die in der Oberliga Baden ebenso den neunten Platz belegten wie Böblingen in der württembergischen Oberliga. Ein Spiel auf Augenhöhe war also zu erwarten, in dem zunächst die SVB die tonangebende Mannschaft war. Obwohl einige Stammspieler fehlten, überzeugte das Team von Beginn an mit Treffsicherheit und gutem Zusammenspiel. Schon im ersten Viertel sorgten vier erfolgreiche Dreipunktewürfe von Arber Shabani, Steffen Keiner und Timo Ehmann für einen 22:10-Vorsprung. Größtes Manko war die Unterlegenheit unter dem Korb, doch dies konnte zunächst durch ihr Tempospiel gut kompensiert werden. Im zweiten Viertel wuchs der Vorsprung bis auf 16 Punkte, doch bis zur Pause kamen die Gäste wieder auf sieben Punkte heran, wofür vor allem ihr körperlich überlegener Centerspieler Schelhaas mit zwölf Punkten verantwortlich war. Nach dem Seitenwechsel wurde die Verteidigung vor allem auf Seiten der Gäste noch intensiver und physischer, was den Panthers zunehmend Probleme bereitete, da die Schiedsrichter viel Kontakt zuließen. Bis zum Ende des dritten Viertels konnte man Ballverluste, die zu einfachen Punkten des Gegners führten, noch durch die Treffsicherheit von der Dreierlinie kompensieren, doch im letzten Viertel wollte der Ball nicht mehr in den Korb und die teilweise mehr als physische Verteidigung des Gegners blieb von den Schiedsrichtern ungeahndet. Sandhausen nutzte seine sich daraus ergebenden Chancen und glich nach 34 Minuten zum 53:53 aus. Danach kippte das Spiel komplett und die Gäste zogen mit einem 71:62-Erfolg ins Finale ein.

Im zweiten Halbfinale konnte sich der favorisierte Regionalligist KKK Haiterbach erst nach Verlängerung gegen den Landesliga-Meister BSG Vaihingen-Sachsenheim mit 81:75 durchsetzen.
Den Pokal sicherte sich dann der KKK Haiterbach mit einem 79:60 Finalsieg gegen die TG Sandhausen.

Ergebnisse:
Halbfinale Männer:
BSG Vaihingen-Sachsenheim – KKK Haiterbach  75:81 (33:31)
SV Böblingen – TG Sandhausen 62:71 (35:28)
Finale:  KKK Haiterbach – TG Sandhausen 79:60

02.05.2018 Event › Saison 17/18
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