Um sich auf internationaler Ebene fortzubilden nahmen Gaby Zöllner-Glutsch, Marina Dittus und Martin Glutsch an einem internationalen Lehrgang mit Hiroshi IKEDA, 7. Dan AikiKai, in Zürich teil.

Martin Glutsch war schon mehrfach als Gastlehrer auf seinen europäischen Lehrgängen auf der Tatami aktiv und die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten sehr groß. Gaby Zöllner-Glutsch schildert ihr Eindrücke:

Don’t fight

HIROSHI IkEDA, 7. Dan Aikido, war nach längerer Pause wieder in Europa unterwegs.

Drei Böblinger Aikidoka nahmen eine Einladung des Aikido-Dojo Zürich an, bei diesem hochrangigen Aikido-Trainer zu lernen. Zwei mal 2 Stunden auf der Matte, jeweils samstags sowie sonntags, nicht nur eine körperliche Herausforderung. Es lag auch nicht nur an den internationalen Trainingspartner*Innen und der englischen Sprache. Vor allem der Inhalt der Informationen und die kleinen Bewegungen des Lehrers , waren geistig anspruchsvolles Futter.

Wie kann ich eine Kampfkkunst ausführen ohne zu kämpfen?

„Don’t fight, go with your partner“ Einen Angriff nicht blockieren, sondern ein Stück des Weges mit der Kraft des Angreifers mitzugehen, der so zum Partner wird.

„Relax your body“ – Der hat gut reden! Ich bin hochkonzentriert und angespannt. Schließlich hat sIch ein Koloss von mindestens 1,90 und 100 kg vor mir verbeugt. Ich führe die Technik mit viel Kraft aus obwohl ich gerade anderes gehört habe. Ich kämpfe nicht nur mit meinem Partner, sondern bin wild entschlossen, die Technik zu beenden und zwar so, dass der Partner bemerkt, dass ich die Führung des Geschehens übernehme – und schon habe ich verloren, mein Gleichgewicht und den Partner! 

 Der Kopf , mein Geist, meine Gedanken sind nicht frei. Die körperliche Überlegenheit des Angreifers hat mich beeinflusst.

Zweiter Versuch: Ich lächle meinen Partner an, verändere dabei meine Beinstellung ein klein wenig nach außen, lasse meinen ergriffenen Arm der Schwerkraft nach langsam nach unten sinken, wende mich um 180 Grad – und schon folgt der Körper. Nich meiner, sonder der Koloss, der ins Leere fällt!   

Diese Leichtigkeit, Unaufgeregtheit und doch volle Konzentration und Aufmerksamkeit auf jede Bewegung, die ich ausführe zum Verteidigen, erfordert ein hohes Maß an Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin.

Nach zwei Tagen Training sind wir körperlich und geistig erschöpft, aber glücklich. Die Menschen, mit denen wir trainiert haben, ob Mann oder Frau, groß, schmächtig, alt, dynamisch, jung, egal welcher Nationalität angehörend, verneigen sich voreinander. Denn nur miteinander können wir diese Erfahrungen machen, die uns ein Stück weiter auf dem Weg der Kampfkunst zeigen, dass es nicht lohnt zu kämpfen – don’t fight – wenn das nur in aller Welt verstanden würde!