Rollstuhlfechten: Maurice Schmidt gewinnt Säbel-Silber bei Weltcup in Pisa (Italien)

Wir gratulieren :-)

Rollstuhlfechten: Maurice Schmidt schrammt knapp an Weltcup-Gold vorbei

Erfolgreiches Wochenende für die Rollifechter der SVB Fechtabteilung. Im italienischen Pisa schrammte ein nervenstarker Maurice Schmidt mit Säbel-Silber knapp am Gewinn des Weltcupturniers vorbei. Auch im Degen gelang dem Fecht-Ass mit Rang Fünf eine Top-Finalplatzierung. Tim Widmaier wurde in seinem Degenwettbewerb Elfter und mischte mit Rang Fünf im Säbel ebenfalls vorne mit.

Beim „Leaning Tower World Cup“  kam vergangenes Wochenende die Weltspitze im Rollstuhlfechten zusammen. Mit dabei auch Tim Widmaier, Maurice Schmidt und Cheftrainer Gavrila Spiridon von der SVB Fechtabteilung. Am ersten Wettkampftag wurden die Degenwettbewerbe ausgetragen. Mit zwei Siegen in seiner Setzrunde erkämpfte sich Tim Widmaier in seinem Wettkampf ein passable Ausgangslage für die Direktausscheidung. Gegen Lokalmatador Gianmarco Paolucci war Widmaier von Beginn an wach. “In der zweiten Gefechtshälfte stellte mein Gegner aber um”, erinnert sich Widmaier. Der Böblinger konnte nicht mehr kontern, unterlag und belegte am Ende Rang Elf.

Für Maurice Schmidt lief es in seinem Starterfeld ganz nach Plan. Der Paralympicsteilnehmer von Tokio war nach der Setzrunde auf Eins gesetzt. Siege gegen den Spanier Ayem Oskoz und den Franzosen Enzo Giorgi folgten. Im Viertelfinale traf Schmidt auf den Weltranglisten-Sechsten, Emanuele Lambertini. Schmidt unterlag klar, sein Trainer analysierte klar: “Kleine taktische Fehler haben Maurice den Sieg gekostet”. Mit seinem fünften Rang erfocht sich Schmidt dennoch wichtige Zähler für die Degen-Weltrangliste.

Am zweiten Wettkampftag stand alles auf “Säbel”. Tim Widmaier steigerte sich erneut und erreichte souverän die Runde der besten Acht. Im Viertelfinale musste der Böblinger gegen Laurent Vadon (Frankreich) auf die Planche. Der spätere Sieger Vadon erwies sich an diesem Tag zu stark, Tim Widmaier erreichte aber mit Rang Fünf die besten Platzierung bei einem Säbel-Weltcup.

Maurice Schmidt liess in seiner Setzrunde der “Startklasse A” erneut die Säbel rasseln und erhielt dafür ein Freilos für die Direktausscheidung. Mit Siegen über den mehrfachen EM-, WM- und Paralmypics-Medaillengewinner Robert Citerne aus Frankreich (15:5) und den Ungarn Sandor Zsolnai (15:4) blieb er auf Medaillenkurs. Im Halbfinale wartete Zsolnais Teamkollege Richard Osvath auf Schmidt. Osvath, Paralympics-Zweiter von Rio 2016, lieferte sich ein erwartungsgemäß starkes Duell mit dem SVBler.  “Als Richard mit 14:10 in Führung ging, sah das schon wie entschieden aus”, erzählt Spiridon. Doch Maurice Schmidt zeigte, warum er zu den nervenstarken Athleten gehört. Mit fünf Treffern in Folge entschied er das Match mit 15:14 für sich.

Für Gold reichte es dann knapp nicht mehr. Schnell lief Schmidt einem Rückstand gegen den Italienier Edoardo Giordan hinterher, den er nicht mehr aufholen konnte.  „Ich bin glücklich und stolz auf die Leistung von Maurice“ lobte ihn sein Trainer und auch Schmidt resümierte euphorisiert: “Mann, mein erstes Weltcupfinale im Säbel”.

Am letzten Turniertag traten Widmaier und Schmidt mit ihren deutschen Säbelkollegen Julius Haupt (PSV Weimar) und Fietje Blumenthahl (TUS Makkabi Rostock) im Mannschaftswettberb an. “Nach Niederlagen unter anderem gegen Ungarn (33:45) und Frankreich (41:45) reichte es “leider nur” für den vierten Rang”, berichtet Chefcoach Spiridon. „Wir wissen aber, was wir arbeiten müssen und werden dies im Training umsetzen”, notierten sich die SVB-Fecht-Asse bereits die Hausaufgaben. Nächste Station für die Rollstuhlfechter wird Anfang März 2022 erneut Pisa sein.

 

v.l.n.r. Tim Widmaier, Maurice Schmidt, Chefcoach Spiridon

Maurice Schmidt attackiert erfolgreich gegen Edoardo Giorgi (Italien)