Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung!

Von: Fritz Schlipf

Eigentlich lief die Vorbereitung auf dieses ganz wichtige Spiel alle andere als optimal. Zuerst war die Mannschaft durch Prüfungsstress und Krankheit seit Wochen nicht mehr komplett im Training. Mit dem berufsbedingtem Abschied von Stefan Möbius stand zu dem der bis dahin wichtigste Spieler dem Team nicht mehr zur Verfügung. Als man dann am Sonntag Nachmittag eine halbe Stunde vor Spielbeginn immer noch auf der Suche nach der Halle im Bus saß, wurden die Sorgenfalten von Abteilungsleiter Otto Schneider immer tiefer. Coach AJ hatte trotzdem zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass die Panthers das bessere Team sind und die Heidelberger besiegen würden, so waren zumindest seine Worte.

Als man die Panthers beim Aufwärmen beobachtete, beschlich einen schon ein mulmiges Gefühl. Es war zwar eine lockere Stimmung zu spüren, aber die Bewegungen sahen doch noch nach 2 Stunden Busfahrt aus. So startete dann auch das Spiel. Die Heidelberger starteten sofort mit einer sehr aggressiven Verteidigung, mit der vor allem die Böblinger Center zu schaffen hatten. Immer wieder hingen 2-3 Spieler an den Armen, ohne das ein Foulpfiff der unparteiischen ertönte. Es dauerte einige Minuten bis man die ?Linie? der Schiedsrichter erkannte und ebenso hart verteidigte. Keines der beiden Teams konnte sich in dieser Phase absetzen. Während die Heidelberger immer mal wieder aus der Distanz trafen, waren es bei den Böblinger entweder Fastbreaks der ?Kleinen? oder Körbe der ?Großen? aus den Systemen heraus. Das erste Viertel endete dann 24:18 für die Heidelberger. Das gleiche Bild in dem 2. Viertel. Kein Team konnte sich absetzen. Allerdings waren die Böblinger ?Langen?, Kahlig und Niethammer, beide schon mit 3 Fouls belastet. Auf Heidelberger Seite hatte Inhülsen, deren einzig Großer, auch schon 3 Fouls.

In der Halbzeitpause appellierte Coach AJ an die Ehre und den Kampfgeist der Panthers, was Erfolg haben sollte. Die Panthers kamen wie verwandelt aus der Kabine. Die Mannschaft sprühte vor Energie und verwandelte innerhalb von wenigen Minuten eine 3 Punkte Rückstand in einen 5 Punkte Vorsprung. In dieser Phase verloren die Heidelberger und vor allem Kapitän Inhülsen etwas die Nerven. Nach einem Foulspiel an Alexander Kahlig, konnte er seinen Ärger nicht runterschlucken und teilte diesen lautstark den Unparteiischen mit, was diese mit einem technischen Foul ahndeten, das war dann sein 5. Foul. Die nächsten Minuten verloren die Heidelberger völlig den Faden. Ob es die aggressive Verteidigung und die tolle Trefferquote der Böblinger, oder der Druck im Abstiegskampf und der Schock über das Ausscheiden von Inhülsen war, darüber lässt sich nur spekulieren. Vielleicht eine Kombination aus allem. Das 3. Viertel ging mit 34:16 an die Panthers, die dadurch mit einer 73:58 Führung ins letzte Viertel gingen.

Doch anstatt den Heidelberger endgültig den Zahn zu ziehen, baute man diese durch individuelle Fehler, unzählige Ballverluste und einer furchtbaren Trefferquote von der Freiwurflinie wieder auf (ganze 10 Fehlwürfe in Folge schafften die Böblinger in diesem Viertel). Drei Minuten vor Ende, führten die Böblinger noch mit 5 Pünktchen, dazu hatten Jörg Wehrle und Florian Niethammer bereits fünf Fouls auf ihrem Konto. Zu diesem Zeitpunkt hatte Abteilungsleiter Otto Schneider längst die Halle verlassen, um sein Herz und die Nerven zu schonen. Zu oft musste er sich diese Saison schon mit anschauen wie die Panthers ein schon sicher gewonnenes Spiel noch herschenkten. Das sollte heute nicht der Fall sein. Während die Heidelberger fast nur noch von der Dreipunktelinie warfen, spielten die Böblinger wieder Teambasketball und so punkteten gleich vier Spieler noch bis zum Spielende. Die Freude und die Erleichterung nach dem Spiel war riesig bei Spielern, Trainern und Zuschauern. Das Team hat Charakter gezeigt und trotz der alles andere als guten Vorraussetzungen, dieses ganz wichtige Spiel am Ende mit 94:80 gewonnen. Damit stehen die Böblinger Panthers wieder auf dem 5. Tabellenplatz, jedoch nur wegen des besseren direkten Vergleichs mit dem SSC Karlsruhe und dem TSV Berghausen. Mit dem Abstieg hat man nichts zu tun und kann sich jetzt in den beiden letzten Spielen, gegen SV 03 Tübingen und KuSG Leimen, darauf konzentrieren den 5. Tabellenplatz zu verteidigen.


Für Böblingen spielten:

Bernik 31 (4 Dreier), Günak 1, Kahlig 10, Niethammer 12, Prohaszka 10 (2), Schlipf 24 (3), Wehrle 6, Illg, Leser.

03.04.2008 Männer 1
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